Infos zum Thema

Darmkrebsvorsorge und Früherkennung

Vorsorge-Koloskopie

Krebserkrankungen bedrohen Gesundheit und Leben der Menschen. Besonders der Darmkrebs liegt bei der Sterberate an zweiter Stelle: Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 62.000 Menschen an Darmkrebs – etwa 26.000 sterben daran.

Die gute Nachricht: Die Chancen, Darmkrebs zu heilen, sind sehr gut, wenn er frühzeitig entdeckt wird! Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig.

Ziel der Vorsorgedarmspiegelung ist es, bereits die Vorstufen für eine Krebsentstehung zu entdecken und zu entfernen. Damit kann die Erkrankung Darmkrebs sogar ganz verhindert werden. Obwohl die Vorsorge- darmspiegelung mittlerweile seit über zehn Jahren bei beschwerdefreien Menschen (im 55. und 65. Lebensjahr) Krankenkassenleistung ist, wird sie immer noch von viel zu wenigen Menschen in Anspruch genommen. Der Darmkrebsvorsorge und Früherkennung haben sich zwei Stiftungen in besonderem Maße verschrieben. Hier finden Sie die entsprechenden Seiten der Stiftung LebensBlicke und Felix Burda Stiftung mit weiterführenden Informationen zum Thema Darmkrebsvorsorge und Früherkennung.

Bei der Früherkennung geht es darum, den Dickdarmkrebs im 55. oder 65. Lebensjahr während einer Darmspiegelung in einem frühen Stadium festzustellen und zu behandeln. Am besten solange Sie noch keine Beschwerden haben.

Wenn Sie bereits Symptome haben, sollten diese dringend zeitnah von einem Gastroenterologen abgeklärt werden. Viele Menschen scheuen sich frühzeitig bei typischen Beschwerden zum Arzt zu gehen. Um die Aufklärung und Enttabuisierung des Themas Darmkrebs und Darmspiegelung bei Beschwerden besonders bei jungen Menschen unter 50 Jahren vorran zu treiben, hat sich der Verein Rote Hose Darmkrebsvorsorge e.V. die letzten Jahre besonders bemüht. Anzeichen bzw. Warnzeichen für einen Darmkrebs können sein:

 

Darmkrebs-Symptome

  • Blutungen beim Stuhlgang bzw. Blutauflagerungen
  • veränderte Stuhlgewohnheiten wie z. B. der Wechsel zwischen Verstopfung und dünnem Stuhl
  • dünne "bleistiftartige" Stuhlgänge
  • unerklärte Appetitlosigkeit, Leistungsminderung und Gewichtsabnahme

 

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Kassen-Check

Im Rahmen der Versorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen sind unterschiedliche Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen. Dazu zählen:

  • Tastuntersuchung
  • Stuhluntersuchung
  • Darmspiegelung (Koloskopie)

Diese Untersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen immer dann bezahlt, wenn Sie Beschwerden haben, oder bei gesunden Menschen ohne Beschwerden als Vorsorge ab dem vollendeten 55. Lebensjahr. 

Sind Sie im AOK - Facharztprogramm eingeschrieben wird die Vorsorgedarmspiegelung schon ab dem 50. Lebensjahr übernommen.

Im Folgenden möchten wir Ihnen die drei Untersuchungen kurz vorstellen.

 

Tastuntersuchung

Ab dem 50. Lebensjahr wird eine einfache Tastuntersuchung des Enddarmes einmal jährlich durchgeführt. Hierbei geht es darum, Frühstufen des Enddarmkrebses festzustellen. Da jedoch höher gelegene Bereiche nicht untersucht werden können, ist diese Methode allein nicht ausreichend.

 

Stuhluntersuchung

Einmal jährlich wird ein Stuhltest auf verstecktes Blut angeboten. Darmpolypen und Tumore sondern häufig Blut in geringsten Mengen ab. Mit dem bloßen Auge sind diese geringen Mengen nicht erkennbar. Der so genannte Okkultbluttest weist diese unsichtbaren Blutspuren jedoch zuverlässig nach. Da aber nicht alle Polypen bluten, ist diese Untersuchung nur begrenzt aussagekräftig.

 

Darmspiegelung (Koloskopie)

Dies ist die sicherste und effektivste Untersuchung! Sie wird ab dem 55. Lebensjahr von den Krankenkassen (ab dem 50. Lj im AOK-Facharztprogramm) im Abstand von 10 Jahren als Vorsorgeleistung angeboten und sollte nur von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden. Bei der Darmspiegelung wird der komplette Dick- und Mastdarm untersucht. Dabei können auch kleinste Schleimhautveränderungen (wie z. B. Polypen) zuverlässig entdeckt und beurteilt werden.

Ablauf

Das ca. fingerdicke Endoskop wird über den After in den Dickdarm eingeführt. Dadurch lassen sich heutzutage sehr sicher und zuverlässig Darmerkrankungen feststellen. Besonders vorteilhaft ist, dass man Gewebe zur Untersuchung entnehmen oder sogenannte Polypen entfernen kann. Beides ist für Sie völlig schmerzfrei!

Da der Darm bei manchen Menschen sehr starke Windungen macht oder wenn Verwachsungen vorliegen, kann die Untersuchung jedoch gelegentlich etwas unangenehm sein. Auf Wunsch bekommen Sie daher eine Beruhigungsspritze und werden davon nichts merken.

Wichtig: die richtige Vorbereitung

Damit die bei Ihnen geplante Untersuchung sicher durchgeführt werden kann und ausreichende Ergebnisse liefert, müssen Sie sich richtig vorbereiten. Dies geschieht durch reichliches Trinken und Abführmittel. Bitte 3 Tage vor der Untersuchung keine Milch, Milchprodukte, körnerhaltige Speisen oder Früchte (z. B. Müsli, Nüsse, Kiwi, Trauben, Beeren, Tomaten, Mohn, Leinsamen usw.) essen.

Am Tag vor der Untersuchung können Sie morgens normal frühstücken. Danach nehmen Sie bitte bis zur Untersuchung keine feste Nahrung mehr zu sich! Klare Fleischbrühe und Trinken (alles außer dunkle Säfte oder Cola) ist in beliebiger Menge erlaubt. Bitte trinken Sie mindestens so viel wie an anderen Tagen.

Feste Nahrung dürfen Sie erst nach Abschluss der Untersuchung wieder zu sich nehmen.

Durch eine Darmspiegelung lässt sich das Risiko für einen Darmkrebs deutlich verringern!

Dringend möchten wir allen Patienten raten, dieses Angebot der Krankenkassen zu nutzen.

 

Zusätzliche Darmspiegelung – für mehr Sicherheit

Bei einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis oder bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren ist eine frühere (also vor dem vollendeten 55. Lebensjahr) Vorsorge medizinisch sinnvoll. Die deutschen Fachgesellschaften empfehlen beispielsweise die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung spätestens ab dem 50.Lebensjahr. Ein erhöhtes Risiko besteht, wenn:

  • schon einmal Blut im oder auf dem Stuhl beobachtet wurde
  • ein Stuhltest bei der Vorsorge positiv war
  • Verwandte 1. Grades Darmkrebs oder Darmpolypen haben oder hatten
  • bei Ihnen bereits Darmpolypen entfernt wurden
  • Erkrankungen wie familiäre Polypose oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen vorliegen

 

Sofern keine medizinische Notwendigkeit zur Abklärung besteht, Sie also die Darmspiegelung aus persönlichen Gründen zur Sicherheit durchführen lassen möchten, rechnen wir die Darmspiegelung mit Ihnen privat nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ab.

 

Nutzen Sie die modernen Möglichkeiten der Medizin!